Norwegen
Nach einem sehr ruhigen und noch dunklen Weg durch Aarhus um dreiviertel fünf Uhr früh und einer drei Stunden dauernden Zugfahrt nach Nordjütland erreichten wir, endlich, die Fähre. Auf der es, um die Passagiere dazu zu bringen, Kabinen zu mieten, keine Aufenthaltsräume gibt, weshalb wir im hinteren Teil eines Restaurants eingeschlafen sind, nur um dann von Bier trinkenden Pensionisten und einem Quizmaster mit Mikrofon geweckt zu werden...
Bei der Einfahrt in den Oslofjord dann waren wir, nach Betrachtung einer sehr schematischen Europakarte in Whitney's Reiseführer, sehr überzeugt, dass vor uns bald Oslo auftauchen müsste. Die Karte hat uns von den vielen Inseln und Buchten nichts verraten, weshalb wir eine halbe Stunde lang frierend an Deck darauf gewartet haben, dass hinter der nächsten Kurve Oslo auftaucht. Zumindest einen schönen Sonnenuntergang hinter vereinzelt bebauten Hügeln haben wir gesehen:
(Fußnote zum Reiseführer: "Europe on a Shoestring" - sehr unterhaltsam für Europäer - Österreich ist laut dem Reiseführer "famous for: apple strudel, Wiener Schnitzel, Adolf Hitler and Arnold Schwarzenegger"...)
In Oslo dann, nur wenig kälter als in Aarhus, kaum Touristen und ein nettes Hostel.
In der Nationalgalerie beschlich mich das Gefühl, das irgendetwas nicht stimmt oder sehr anders ist, bis mir auffiel, dass alle Gemälde höchstens 200 Jahre alt sind. Keine Herrscherportraits, keine Schlachten - zwar gehörte Norwegen lange Zeit zu Dänemark und dann zu Schweden, aber man würde doch vermuten, dass auch Gemälde aus vorromantischer oder vornationalistischer Zeit ausgestellt werden. Aber man bekommt eher den Eindruck, dass norwegische Geschichte im Selbstverständnis der Norweger die Wikingerzeit umfasst und dann im 19. Jahrhundert wieder beginnt, dazwischen Schweigen.
Einige der Bilder des wahrscheinlich bekanntesten norwegischen Malers: "Tod an einem Krankenbett", "Madonna", "Der Morgen danach" und, neben einem mir unbekannten, "Der Schrei" (die letzte nicht gestohlene oder abhanden gekommene Version).
Wikingerschiffmuseum, der andere Teil der norwegischen Geschichte. Auf der Rückfahrt mit dem Bus in die Stadt dann eine Gruppe Volksschüler UND eine Kindergartengruppe, die größte und lauteste Menschenansammlung, die uns in Oslo begegnet ist.
Einige der Skulpturen von Vigeland im Frognerpark, ein wenig Schnee und große, leere Flächen mit noch kahlen Bäumen. Kaum Touristen.
Abends auf ein Bier mit Katharina, die mit mir in Wien Komparistik studiert. Bier ist in Oslo ähnlich teuer oder etwas teurer als in Aarhus.
Am nächsten Morgen dann eine siebenstündige Zugfahrt nach Bergen, Menschen in Schkleidung und mit Schi bepackt, weil man an mehreren Stationen (fast) direkt aus dem Zug auf die Piste steigen kann. Viel freie, weiße Landschaft, mit Bergen, gegen Ende dann wieder ins Tal hinunter, kein Schnee mehr, dafür Wasser:
(Verschwommen, da aus dem fahrenden Zug fotografiert - aber die Berge im Hintergrund sind deutlich zu sehen, ein eigenwilliger Eindruck, finde ich.)
Bergen - wie die meisten Touristen waren wir auch der Meinung, dass es schöner ist als Oslo, direkt am Meer gelegen, im Hintergrund steigen die Berge an, die Häuser dicht an den Hang gebaut. Die Stadt war noch weniger auf Touristen vorbereitet als Oslo, vieles closed for the season (ach ja: Nachtrag zu Oslo: natürlich war ich am Holmenkollen, an der Schisprungschanze, aber die wird gerade für den Weltcup 2011 umgebaut, daher nur Baustellenfotos, die ich hier nicht bringen wollte).
Aber das hat nur dazu beigetragen, dass wir es als weniger touristisch empfinden konnten, und dass wir oft automatisch auf Norwegisch angesprochen wurden - was bei Whitney zu großer Verwirrung geführt hat und bei mir dazu, dass ich versucht habe, mein Norwegisch wiederzufinden - es hat damit geendet, dass es sehr Dänisch geklungen hat, womit ich immerhin für eine Skandinavierin gehalten wurde.
Mit der Flöibanen, einer Standseilbahn, kann man vom Stadtzentrum aus einen Hügel hinauf fahren. Von dort aus dann auf Wanderwegen höher und weiter in die Berge gehen, wo noch Schnee liegt, und abgesehen von Spaziergängern und Wanderern überambitionierte Läufer unterwegs sind - die überambitioniertesten, wie wir später feststellten, versuchen sogar, den Hügel hinauf zu laufen. Dermaßen sportlich fühlten wir uns nicht, aber für vier Stunden herumwandern hat es dann doch gereicht.
Somit haben wir an einem Nachmittag ein wenig den Winter, den wir hier in Aarhus verpasst haben, nachgeholt, und Schnee und Berge gesehen, bevor wir gegen Abend wieder ins Tal gegangen sind.
Am nächsten Tag dann schließlich mit dem Flugzeug zurück nach Billund und in den dänischen Frühling. Die Wintersachen wurden somit jetzt, hoffentlich, für heuer endgültig weggepackt.
Bei der Einfahrt in den Oslofjord dann waren wir, nach Betrachtung einer sehr schematischen Europakarte in Whitney's Reiseführer, sehr überzeugt, dass vor uns bald Oslo auftauchen müsste. Die Karte hat uns von den vielen Inseln und Buchten nichts verraten, weshalb wir eine halbe Stunde lang frierend an Deck darauf gewartet haben, dass hinter der nächsten Kurve Oslo auftaucht. Zumindest einen schönen Sonnenuntergang hinter vereinzelt bebauten Hügeln haben wir gesehen:
(Fußnote zum Reiseführer: "Europe on a Shoestring" - sehr unterhaltsam für Europäer - Österreich ist laut dem Reiseführer "famous for: apple strudel, Wiener Schnitzel, Adolf Hitler and Arnold Schwarzenegger"...)
In Oslo dann, nur wenig kälter als in Aarhus, kaum Touristen und ein nettes Hostel.
In der Nationalgalerie beschlich mich das Gefühl, das irgendetwas nicht stimmt oder sehr anders ist, bis mir auffiel, dass alle Gemälde höchstens 200 Jahre alt sind. Keine Herrscherportraits, keine Schlachten - zwar gehörte Norwegen lange Zeit zu Dänemark und dann zu Schweden, aber man würde doch vermuten, dass auch Gemälde aus vorromantischer oder vornationalistischer Zeit ausgestellt werden. Aber man bekommt eher den Eindruck, dass norwegische Geschichte im Selbstverständnis der Norweger die Wikingerzeit umfasst und dann im 19. Jahrhundert wieder beginnt, dazwischen Schweigen.
Einige der Bilder des wahrscheinlich bekanntesten norwegischen Malers: "Tod an einem Krankenbett", "Madonna", "Der Morgen danach" und, neben einem mir unbekannten, "Der Schrei" (die letzte nicht gestohlene oder abhanden gekommene Version).
Wikingerschiffmuseum, der andere Teil der norwegischen Geschichte. Auf der Rückfahrt mit dem Bus in die Stadt dann eine Gruppe Volksschüler UND eine Kindergartengruppe, die größte und lauteste Menschenansammlung, die uns in Oslo begegnet ist.
Einige der Skulpturen von Vigeland im Frognerpark, ein wenig Schnee und große, leere Flächen mit noch kahlen Bäumen. Kaum Touristen.
Abends auf ein Bier mit Katharina, die mit mir in Wien Komparistik studiert. Bier ist in Oslo ähnlich teuer oder etwas teurer als in Aarhus.
Am nächsten Morgen dann eine siebenstündige Zugfahrt nach Bergen, Menschen in Schkleidung und mit Schi bepackt, weil man an mehreren Stationen (fast) direkt aus dem Zug auf die Piste steigen kann. Viel freie, weiße Landschaft, mit Bergen, gegen Ende dann wieder ins Tal hinunter, kein Schnee mehr, dafür Wasser:
(Verschwommen, da aus dem fahrenden Zug fotografiert - aber die Berge im Hintergrund sind deutlich zu sehen, ein eigenwilliger Eindruck, finde ich.)
Bergen - wie die meisten Touristen waren wir auch der Meinung, dass es schöner ist als Oslo, direkt am Meer gelegen, im Hintergrund steigen die Berge an, die Häuser dicht an den Hang gebaut. Die Stadt war noch weniger auf Touristen vorbereitet als Oslo, vieles closed for the season (ach ja: Nachtrag zu Oslo: natürlich war ich am Holmenkollen, an der Schisprungschanze, aber die wird gerade für den Weltcup 2011 umgebaut, daher nur Baustellenfotos, die ich hier nicht bringen wollte).
Aber das hat nur dazu beigetragen, dass wir es als weniger touristisch empfinden konnten, und dass wir oft automatisch auf Norwegisch angesprochen wurden - was bei Whitney zu großer Verwirrung geführt hat und bei mir dazu, dass ich versucht habe, mein Norwegisch wiederzufinden - es hat damit geendet, dass es sehr Dänisch geklungen hat, womit ich immerhin für eine Skandinavierin gehalten wurde.
Mit der Flöibanen, einer Standseilbahn, kann man vom Stadtzentrum aus einen Hügel hinauf fahren. Von dort aus dann auf Wanderwegen höher und weiter in die Berge gehen, wo noch Schnee liegt, und abgesehen von Spaziergängern und Wanderern überambitionierte Läufer unterwegs sind - die überambitioniertesten, wie wir später feststellten, versuchen sogar, den Hügel hinauf zu laufen. Dermaßen sportlich fühlten wir uns nicht, aber für vier Stunden herumwandern hat es dann doch gereicht.
Somit haben wir an einem Nachmittag ein wenig den Winter, den wir hier in Aarhus verpasst haben, nachgeholt, und Schnee und Berge gesehen, bevor wir gegen Abend wieder ins Tal gegangen sind.
Am nächsten Tag dann schließlich mit dem Flugzeug zurück nach Billund und in den dänischen Frühling. Die Wintersachen wurden somit jetzt, hoffentlich, für heuer endgültig weggepackt.
jeg - 30. Mär, 18:51
Zumindest in Irland scheint Österreich momentan weniger für Arnold Schwarzenegger berühmt zu sein als für Josef Fritzl.
Ansonsten: Neid!