Donnerstag, 30. April 2009

Mathieu & Ghost Bees

Im Untergeschoß eines Theaters befindet sich ein gänzlich rot ausgemalter Raum, vielleicht das ehemalige Foyer. Nach Lust und Laune, wenn also Konzerte stattfinden, sperrt hier das Café Lobby auf. Henni und ich waren schon verwundert, als wir gemerkt haben, dass kein Eintritt zu bezahlen ist, aber noch verwunderter, als wir bemerkt haben, dass es ein Gratis-Buffett mit Humus, Falafel, Oliven, Parmesan,... gibt. Vielleicht hätten wir das Lokal nie entdeckt, wenn nicht gestern Abend Mathieu ein Konzert organisiert hätte: Er hat es geschafft, den Manager der Band Ghost Bees dazu zu überreden, sie zwei Konzerte in Dänemark spielen zu lassen, in Aarhus und Kopenhagen.
Da es ihm nicht gelungen ist, eine Vorband zu organiseren, hat er kurzerhand drei seiner dänischen Freunde, die in einem Kollektiv wohnen (nach Erzählungen klingt es sehr nach autonomer Hippie-Gemeinschaft), zu überreden, ein paar Nummern mit ihm einzustudieren. Verspielte Kinderreimtexte, Ukulele, Gitarre, zwei Mädchenstimmen im Hintergrund, ein Skateboard als Rhythmusgeber,.... Sehr kurzweilig und für zehn Tage Probezeit sehr imponierend.
Ghost Bees aus Hallifax, Nova Scotia, stellten sich als 24-jährige Zwillinge heraus, kleiner als Mathieu, der mir bis zur Schulter reicht. Vor ihrem Auftritt haben sie ein Tuch über ihre beiden Mikros gespannt, eine Kerze dahinter gestellt und selbst gesagt, dass sie sich wie auf einem Campingausflug fühlen. Nachdem sie sich bei ihrem "dear friend Matthew" bedankt haben (Franko-Kanadier dürften sich Englischssprachigen immer mit der englischen Namensform oder einer Kurzform vorstellen - persönliche Beobachtung), haben sie, mit Gitarrenbegleitung, im Dunkeln, halb hinter ihrem Tuch-Zelt versteckt, eigenwillig verspielte Songs dargeboten, über Hexen, Vampire, mit sehr verrätselten Texten, und obwohl die Akustik nicht ideal war und im Hintergrund immer wieder mal jemand zu laut geredet oder ein Glas fallen gelassen hat etc., ist es ihnen gelungen, eine ganz eigene verzauberte Spannung aufzubauen. Als Schlusssong kam "Erlking", "after a German fairy tale", wie die eine meinte, worauf ihre Schwester erwiderte: "No, it's a real story."

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