Samstag, 7. Februar 2009

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Einige (grob verallgemeinerte) Überlegungen zum dänischen Konsumverhalten:

Es gibt viele Secondhand-Shops in "Downtown"-Aarhus, was auch daran liegen mag, dass es eine Studentenstadt ist. Henni, die gerne in diesen Shops einkauft, meint, dass sie nur wenige wirklich günstige Stücke gefunden hat, viele Pullover, T-Shirts, etc. kosten etwa 6 Euro aufwärts. Aber es finden sich viele sehr neue Stücke, auch von bekannten Marken.
Am monatlichen Secondhand-Bazar im Pakhuset sah die Situation heute etwas anders aus: Dem Klischee entsprechend top-gestylte Däninnen verkaufen alte Schuhe, T-Shirts, Sweater, Kleider. Viele dieser "alten" Kleidungsstücke hat man vor vielleicht zwei Jahren erst bei H&M, Vero Moda,... gesehen. Und die Preise fingen etwa bei umgerechnet 70 Cents für ein T-Shirt an (für das billigste, das ich erstanden habe). Mary hat für etwa 25 Euro drei Sommerkleider, einen Schal und einen Hut gekauft, zwei der Kleider sahen wie neu aus. Die Konsequenz daraus: In Zukunft werden wir nicht in den Läden einkaufen, sondern am monatlichen Bazar, wo man ziemlich genau die gleichen Stücke um einen Bruchteil erstehen kann.

Beim Spazieren gehen fällt einem auf, dass vor vielen Häusern Sessel, Couchs, Kästen,... stehen, die offenbar vom Sperrmüll abgeholt werden sollen. Die Stücke sind leicht beschädigt oder abgenützt und könnten ohne großen Aufwand repariert werden. Was auch geschieht - von mindestens drei Austauschstudenten weiß ich, dass sie jeder schon einen Sessel adoptiert haben, der neu bespannt oder geleimt werden muss, dann ist er wie neu. Dabei handelt es sich nicht etwa um Ikea-Sessel, sondern um alte bespannte Holzsessel aus dunklem Holz, mit geschnitzten Rückenlehnen, die man - zumindest unwissenden Menschen wie mir - nach einer kleinen "Restauration" als Antiquitäten präsentieren könnte.

Es mag sein, dass die Situation in Österreich nicht viel anders ist, aber hier fallen mir solche Dinge deutlicher auf.

PS zum Thema Klischees: Gestern fiel auf einer Hausparty eine singende, schreiende Meute Italiener mit einer Kiste Bier ein. Sie waren eingeladen, ja, aber sie kamen etwas sehr spät, schon etwas sehr betrunken, und etwas sehr in Feierlaune - der Lärmpegel ist deutlich gestiegen. Mary hat sich einen Moment lang für ihre Landsleute geschämt, die sich schwer getan haben, Sätze zu formulieren - auf Italienisch, Englisch zu sprechen war mindestens einem schon nicht mehr möglich. Aber die Stimmung hat übergegriffen, die Bierkiste wurde schnell geleert und man konnte sich auf internationale Trink-Anfeuerungsrufe einigen.

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