Montag, 12. Januar 2009

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Nein, ich erlebe nicht jeden Tag etwas Erzählenswertes, aber da ich noch drei Arbeiten schreiben sollte, die ich nach Wien schicken muss, widme ich mich ganz gerne diesen Einträgen.

Heute wurde uns das Rathaus gezeigt und einiges über Verwaltung, Aufgaben, etc. der dänischen Gemeinden erzählt. Als besonders wichtig erachtet werden neben Umweltschutz Kinder- und Jugendarbeit sowie die Fürsorge für ältere Menschen. Ab dem Alter von etwa einem Jahr bekommt hier jeder einen Platz in der Krabbelstube und in der Folge im Kindergarten - am anderen Ende steht ein sehr engmaschiges Netz für Heimpflege oder Altenheime, die öffentlich betrieben werden. Bezahlt wird dieses System mit sehr hohen Steuersätzen, bis zu 60 Prozent, dafür sind auch die sozialen Unterschiede geringer.

Das Rathaus ist ein von außen sehr unscheinbares Gebäude aus den 1940ern, von zwei dänischen Architekten unter dem Gedanken der Gleichheit und Demokratie gestaltet - möglichst schlicht und funktionell, ohne Ornamente, auch offen - so befinden sich die Zugänge zu den Büros auf Galerien im Inneren des Hauses, es gibt großzügige Dachfenster... Der Versuch, ein möglichst demokratisches Gebäude zu schaffen, führte so weit, dass ursprünglich kein Turm geplant war, der bei dänischen Rathäusern offenbar üblich ist - doch schlussendlich wurde einer hinzugefügt.
Das Gebäude ist in seiner Schlichtheit und seinem ganz eigenen Design - Lampen, Uhren, Aschenbecher, Stühle,... wurden von Designern entworfen - interessant, aber auf immer gleichen Gängen fühlt man sich auch etwas unbehaglich und an Filme über Überwachungsstaaten oder Gefängnisse erinnert.
Nur drei kleine Beispiele:
Rathaus Rathaus-Gang Rathaus-Lampe
Zu sehen sind: der Eingangsbereich, einer der Gänge mit Blick nach oben und als Detail eine der designten Lampen.

Abgesehen davon habe ich heute auch das erste Mal gewaschen, was mit Waschmünzen und dänischer Maschinenbeschriftung anfangs komplizierter wirkte, als es dann war. Ich merke übrigens schon, dass es mir ganz gut tut, unter Dänen zu wohnen, weil ich so eher dazu gezwungen bin, auch im Alltag ein wenig Dänisch zu sprechen, was zwar noch sehr zögerlich geht, aber seit dem gestrigen gemeinsamen Essen merklich besser. Auf jeden Fall ist es sehr gut für meine Aussprache, Dänisch zu hören, das merke ich auch im Dänischkurs, wo mir das Sprechen schon leichter fällt.

Heute war ich, seit ich hier bin, zum dritten Mal bei TIGER, das Angebot wechselt ständig. So habe ich es heute auch endlich geschafft, eine Teekanne zu finden, nachdem ich bisher vergeblich nach einer billigen gesucht habe - skandinavische Designerstücke hätte ich überall haben können ;)

Nun denn. Bis bald.

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